Wir können Nein sagen. aber...
Laut Verhaltensforschung treffen wir bewusst oder unbewusst mehr als 20.000 Entscheidungen am Tag.
Und unsere inneren gedanklichen oder emotionalen Nein und Ja sind als Weichenstellungen an diesen Entscheidungen beteiligt.
Das macht uns eigentlich keinen Stress, aber zwei bis drei unangenehme Nein, die wir gegenüber anderen zu treffen haben (oder die wir zu hören bekommen), können den ganzen Tag verdunkeln.
Und wer nicht Nein sagen kann, kann auch nicht Ja-Sagen:
Siehe hier: Lerne 21 wichtige Jas kennen.
Oder schau mal hier in diese Ausgabe des kostenlosen gehaltvoll-Magazins: Expeditionen ins Ja-Land
Und hier jetzt ein Beispiel für ein Nein, das Vertrauen schafft:
W., Mitarbeiter seit einem Jahr, wurde von seinem Vorgesetzten wegen eines Fehlverhaltens auf seine Verpflichtungen hingewiesen.
W. reagierte mit Vorwürfen, dass man ihn nicht verstehe und dass seine Beziehung zum Vorgesetzten gestört sei. Es falle ihm schwer zu trennen und zu
unterscheiden, wo der Fehler am Betrieb läge und wo er seine eigenen Anteile sehen müsse.
Der Vorgesetzte als Gesprächsleiter hielt an der Grenzsetzung fest, forderte die Einhaltung der Verpflichtung, zeigte W. aber gleichzeitig, wie sehr er diesen schätze. Das Gespräch endete damit, dass er ihm erklärte, dass die Entscheidung weiterhin feststehe, er aber bereit sei, die Beziehung zu klären und, wenn es gewünscht werde, mit zu überlegen, wie W. seinen Verpflichtungen nachkommen könnte.
Am nächsten Tag nahm er bewusst Kontakt zu W. auf, um zu zeigen, dass ihm die Beziehung weiterhin wichtig ist, er nicht gegen W., sondern für ihn ist.
Eine Woche später kam W. auf seinen Vorgesetzten zu und sagte, dass etwas Grundlegendes passiert sei: Seine negativen Gefühle ihm gegenüber seien plötzlich wie weggeblasen, ja im Gegenteil, er könne sich echter Sympathie nicht erwehren.
W. war in dieser Konfliktsituation zum Vertrauen „durchgebrochen”, weil der Vorgesetzte versuchte, vertrauensvoll Halt zu geben und doch ein klares
Nein zu sagen.