Lebendige statt starre Neins, bzw. Grenzen

Wir opfern niemand dem Nein, bzw. der Grenze. Es geht immer um den Menschen, und nicht um die Regel, nicht um das Gesetz. Diese dienen, aber sie dürfen nicht zum Selbstzweck werden.

Dabei geht es um lebendige Grenzen und nicht um starre! Es wird also nötig sein, in der konkreten Situation die jeweilige Grenze herauszufinden, die jeweils etwas anders ausschauen kann. Diese lebendige Grenze füllt das Nein mit Leben und gibt Flexibilität.

Es geht auch um lebendige Grenzen und nicht um starre, weil jedes Nein je nach Situation sich wieder anders präsentiert.

Das illustriere ich immer gerne durch folgendes kleine Anspiel: Ich gehe zunächst auf einen Kursteilnehmer zu, und dieser soll Stopp sagen, wenn ich ihm zu nahe komme, was er in der Regel so bei einem halben bis einen Meter tun wird.

Danach folgt die zweite Variante. Ich nehme Anlauf und komme im Tempo auf ihn zugerannt. Jetzt setzt er die Grenze viel früher, schon so bei 2-3 m.

Das illustriert gut, dass je nach Situation ein Nein anders ausfällt. Eine lebendige Grenze zwischen einem halben bis drei Meter, sagen wir einmal bei unserem Beispiel, vermittelt in einem „Spielraum“ weiterhin den Sinn dieses Neins, sich vor zu viel Nähe zu schützen.

 

Für unser Ja zum Nein sollten wir ein Bild der festen Grenze, wie eine Autobahnleitplanke, ersetzen durch das Bild des Strandes: Es zeigt zwar eine Grenze zwischen Meer und Land, aber eine bewegliche, eine lebendige.

Mit Ebbe und Flut verschiebt sie sich. Es entsteht ein Grenzbereich.